Das Wireless Charging Protection System (WCPS) ist ein bewährtes System von PohlCon, das bereits in einigen Produktionshallen und Logistikbetrieben Anwendung findet. Es ermöglicht fahrerlosen Transportsystemen (FTS) und autonomen, mobilen Robotern (AMR) das Aufladen im laufenden Betrieb. Besagte Maschinen werden mit Energie versorgt, ohne dabei ihre eigentlichen Aufgaben unterbrechen und zu einer speziellen Ladezonen fahren zu müssen.
Ein durchdachter Einsatz von WCPS trägt somit zu mehr Effizienz bei, da Ladepausen für die Roboter entfallen und der Platz für Ladezonen anderweitig genutzt werden kann.
Beim Projekt ADVANTAGE des Instituts für Automation und Kommunikation (ifak) wurde dieses Konzept unter der Leitung von Dr. Maxim Nesterov auf den öffentlichen Nahverkehr übertragen.
Wir durften als Kooperationspartner mit unserem Know-how und unserer WCPS-Technologie an diesem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Projekt teilnehmen.
Die Elektromobilität stellt die Zukunft des modernen Verkehrs dar, wobei autonomes Fahren eine immer größere Rolle spielen wird. Die moderne Verkehrsplanung sieht bereits selbstfahrende Shuttle-Busse vor, die eine rund um die Uhr verfügbare, zuverlässige und flexible Beförderungsmöglichkeit darstellen werden. Vor allem im ländlichen Raum dürfte dies eine wichtige Rolle spielen.
Neben Vorteilen in der Betriebssicherheit auf der Straße, einer effektiven Verkehrssteuerung und einer energieeffizienten Fahrweise, kann vor allem auch die Zuverlässigkeit im operativen Betrieb nachhaltig gesichert werden. Einer sich verschärfenden Personalsituation steht nun mittelfristig eine geeignete Technologie gegenüber, mit dem Potenzial, neue Verkehrsnetze zu erschließen. Dadurch entsteht auch eine attraktive Option für Autofahrer, die aktuell auf eine individuelle Beförderungsmöglichkeit angewiesen sind.
Dieser Wandel erfordert jedoch auch ein innovatives Lösungskonzept für eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung. Eine kontaktlose Ladeinfrastruktur sollte daher ein fundamentaler Bestandteil der Flottenelektrifizierung im autonomen Personennahverkehr sein. Sie würde eine unterbrechungsfreie und dezentrale Energieversorgung der Fahrzeuge ermöglichen. Dies ist essenziell, um einen konstanten Betrieb zu gewährleisten und unnötige Fahrten zu Ladezonen abseits des eigentlichen Streckennetzes zu vermeiden.
Das vom Bund geförderte Projekt ADVANTAGE, welches das automatische und kontaktlose Laden von autonomen ÖPNV-Shuttles zum Ziel hat, berücksichtigte ebenfalls ein verkehrszentriertes Infrastrukturkonzept, das bodenbündig an Haltestellen implementiert werden soll. Damit kann der Ladevorgang an Haltepunkten entlang der Verkehrsroute parallelisiert werden.
Die von PohlCon entwickelte flurbündige Ladeinfrastruktureinheit zur Aufnahme der Ladetechnik und Leistungselektronik unterstützt die Verbreitung der ÖPVN-Flottenelektrifizierung im öffentlichen Raum und sorgt für einen reibungslosen Energietransfer.
Am 25. Juni 2024 fand das Projekt auf dem Galileo-Testfeld in Magdeburg seinen Abschluss.
Beim Demo-Tag wurden unter Beteiligung aller Projektpartner die erfolgreichen Ergebnisse am Beispiel eines automatisierten, elektrischen Shuttlebusses vorgestellt und demonstriert.
Der Shuttlebus positionierte sich dabei vollautonom mithilfe der im Projekt erforschten Fahrzeugpositionierung und eines Robot Operating Systems (ROS) über der im Boden integrierten Ladestation. Anschließend wurde er mit dem 11 kW-Induktivladesystem aufgeladen, das in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern entwickelt worden war.
Wir freuen uns sehr darüber, Teil dieses zukunftsweisenden Projekts gewesen zu sein und bedanken uns bei den anderen Kooperationspartnern für die Zusammenarbeit: RBO Regionalbus Ostbayern GmbH, Zollner Elektronik AG, EAI Elektro- und Automatisierungstechnik GmbH, Reiner Lemoine Institut gGmbH, EasyMile GmbH